5 Glaubenssätze, die dich davon abhalten, zuckerfrei zu werden

Letzte Woche ist der siebte und damit letzte Teil meiner Reihe „Zuckerfrei ist nicht genug“ online gegangen. Ich habe schon angekündigt, dass es in den nächsten Wochen und Monaten hier auf meinem Blog wieder um das Thema „zuckerfrei“ gehen wird, nachdem sich in den letzten Monaten viel um ganzheitliche Gesundheit gedreht hat.

Im 5. Teil der Serie ging es um das Thema „Mindset“ und um Glaubenssätze. Daran schließe ich mit diesem Beitrag noch einmal an. Denn ich bekomme immer wieder mit, dass Glaubenssätze Menschen davon abhalten, zuckerfrei zu werden.

Deshalb schauen wir uns die Glaubenssätze, die ich am allerhäufigsten höre, einmal genau an. Bevor wir damit starten, klären wir aber erst einmal, was Glaubenssätze überhaupt sind.

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind ziemlich einfach erklärt: es sind Sätze, die wir glauben oder Aussagen, die für uns wahr sind. So einfach kann es sein! 😉

Und das kann Fluch und Segen zugleich sein. Denn oft manifestieren wir negative Aussagen, bis wir sie selbst glauben. Und das, obwohl sie objektiv betrachtet oftmals überhaupt nicht stimmen – aber dennoch beeinflussen sie unser Handeln und Denken unbewusst.

Die gute Nachricht ist aber: Du kannst an deinen Glaubenssätzen arbeiten und negative Glaubenssätze in positive Glaubenssätze umwandeln!

Der erste Schritt ist, dir erst einmal bewusst zu machen, welche negativen Glaubenssätze dich überhaupt daran hindern, wirklich zuckerfrei zu werden.

Bezogen auf die zuckerfreie Ernährung begegnen mir die folgenden fünf Glaubenssätze immer wieder – vielleicht erkennst du dich ja auch daran wieder. Falls dem so ist: Du bist damit nicht alleine!

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Crêpes mit Aprikosen-Kompott und Vanille-Nicecream

„Zuckerfrei?! Das schmeckt doch nicht!“

Dass Mahlzeiten ohne raffinierten Zucker, also insbesondere süße Speisen, nicht schmecken, höre ich wirklich sehr, sehr oft.

Zugegeben: Wenn du dich bisher eher ungesund ernährt hast und viele Süßigkeiten, aber zum Beispiel auch viel Convenience und Fast Food gegessen hast, wird es anfangs eine Umstellung sein, wenn du deine Ernährungsgewohnheiten änderst und weniger Zucker isst.

Die gute Nachricht ist aber: Unser Geschmackssinn gewöhnt sich recht schnell um. Früher konnte ich es mir auch nie vorstellen, dass mir Süßes irgendwann viel zu süß sein würde. Aber es ist tatsächlich so gekommen. Heute schmeckt mir vieles, was ich früher gerne gegessen habe, gar nicht mehr.

Ich nehme die natürliche Süße von Lebensmitteln viel intensiver und bewusster wahr.

Sich industriezuckerfrei zu ernähren bedeutet übrigens auch nicht, auf Genuss zu verzichten. Auch ohne Zucker kann man sehr wohl genießen – nur verlagert sich der Genuss vielleicht ein wenig.

Statt gar nicht erst anzufangen, weil du denkst „dass das doch eh nicht schmeckt“, rate ich dir, ganz vorurteilsfrei an das Thema ranzugehen und offen für Neues zu sein.

Gib dir und deinem Körper ein wenig Zeit für die Umstellung, wenn du bisher eher ungesund gegessen hast und erst einmal das Gefühl hast, dass alles ohne Zucker fad schmeckt. Mach dir bewusst, warum du deinen Zuckerkonsum reduzieren willst – das wird dir helfen, diese Zeit durchzustehen! Und dann wirst du schnell merken, wie viel mehr Geschmack wieder in dein Leben kommen wird, wenn dein Geschmackssinn „resettet“ wird!

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Mango-Lassi

„Zuckerfrei?! Das ist mir zu aufwendig, dazu habe ich keine Zeit!“

Ein weiterer Glaubenssatz, der mir immer wieder begegnet, ist: sich zuckerfrei zu ernähren ist viel zu aufwendig und zeitintensiv!

Zugegeben: Natürlich dauert es länger, dir selbst eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten, als schnell beim Lieferservice anzurufen oder eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben.

Aber es gibt auch jede Menge einfache und schnell zubereitete Rezepte. Über 80 davon findest du beispielsweise in meinem Buch „Zuckerfrei express“.

Zudem gibt es jede Menge Tricks und Kniffe, mit denen du dir die Arbeit erleichtern kannst. Ich benötige beispielsweise in der Regel nicht länger als 30 Minuten pro Tag, um meine Mahlzeiten zuzubereiten. Hinzu kommen noch einmal in der Woche etwa 15-30 Minuten, in denen ich einen Wochenplan und eine Einkaufsliste erstelle. Und natürlich der Einkauf selbst. Da ich hier aber sehr gut plane und organisiert vorgehe, benötige ich dafür viel weniger Zeit als früher, wo ich meist täglich im Supermarkt war.

Mit meinem kostenlosen Zuckerfrei-Wochenplan mitsamt Einkaufsliste und Rezepten helfe ich dir übrigens dabei, den Anfang zu machen, wenn du noch ganz neu dabei bist und mit der zuckerfreien Ernährung durchstarten willst!

Du wirst sehen: es wird von Woche zu Woche einfacher, wenn du erst einmal begonnen hast, den Zucker wegzulassen!

Lass dich also von diesem Glaubenssatz nicht abhalten und geh lieber mit der Einstellung ran, dass du nicht „perfekt“ sein musst. Du musst den Zucker nicht von heute auf morgen komplett aus deinem Leben streichen – aber jedes Gramm raffinierten Zucker, das du weglässt, ist gut für deine Gesundheit!

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Schokoladenkuchen ohne raffinierten Zucker

„Zuckerfrei?! Nee, ich will auf nichts verzichten!“

Diesen Glaubenssatz finde ich besonders spannend! Zu Beginn meiner Reise habe ich mir nicht vorgenommen, von nun an für immer auf Zucker zu verzichten. Wenn ich das gemacht hätte, hätte ich wohl keine zwei Tage durchgehalten. Für mich war es vielmehr ein Experiment während der Fastenzeit; eine Challenge, der ich mich gestellt habe.

Ich hatte mir vorgenommen, eine Zeitlang keinen raffinierten Zucker zu essen. Mir war klar, dass ich von meiner Zuckersucht wegkommen möchte, aber auch, dass ich natürlich ab und an noch etwas Süßes essen werde. So ist es auch heute: ich ernähre mich weitestgehend industriezuckerfrei und esse auch nur wenig alternative Süßungsmittel. Aber ab und an gibt es auch mal ein Stück Kuchen oder ein Eis – und das ist völlig in Ordnung so!

Das Entscheidende ist nämlich, dass ich nicht mehr süchtig nach Zucker bin und dass sich mein Geschmackssinn total verändert hat. Vieles, was ich früher mochte, kann ich heute nicht mehr essen, weil es mir viel zu süß geworden ist.

Für mich ist „zuckerfrei“ kein Verzicht, sondern vielmehr ein Gewinn! Mir geht es heute viel besser als zu der Zeit, in der ich sehr viel Zucker gegessen habe. Das ständige Verlangen nach Süßigkeiten ist weg, ich kann „nein“ zu Schokolade sagen, habe ein paar Kilos abgenommen und ich fühle mich viel wohler in meiner Haut.

Gleichzeitig verzichte ich auf nichts, sondern mag meine selbstgemachten Mahlzeiten einfach viel lieber, als Convenience Food.

Du siehst: auch diesen Glaubenssatz kannst du ganz einfach umwandeln. Vom Gedanken, dass „zuckerfrei = Verzicht“ bedeutet, kannst du dich lösen. Zuckerfrei ist vielmehr ein Gewinn für dich und deine Gesundheit!

„Zuckerfrei? Da macht meine Familie nicht mit. Also schaffe ich das auch nicht.“

Ein Glaubenssatz, der mir ebenfalls sehr oft begegnet ist: Wenn die Familie nicht mitzieht, schaffe ich es auch nicht, den Zucker wegzulassen.

Machen wir uns nichts vor: natürlich ist es schwieriger, seine Gewohnheiten zu ändern, wenn die Familie nicht mitzieht und weiterhin Süßigkeiten isst.

Aber ich habe bei vielen meiner Kundinnen gesehen, dass es nicht unmöglich ist, die eigenen Ernährungsgewohnheiten umzustellen, wenn der Partner und / oder die Kinder nicht mitmachen!

Wichtig ist vor allem, dass du in diesem Fall trotzdem Menschen hast, die das gleiche Ziel verfolgen, wie du! So wirst du gestärkt und immer wieder an dein Ziel erinnert!

Außerdem ist ein starkes „warum“ entscheidend und motiviert dich, dranzubleiben. Warum willst du zuckerfrei werden?

Statt doppelt zu kochen rate ich dir übrigens, dich mit deiner Familie zusammenzusetzen und gemeinsam zu überlegen, welche Speisen allen schmecken könnten. Um dieses Problem zu lösen habe ich übrigens auch mein Buch „Zuckerfrei für die ganze Familie“ mit vielen sehr leckeren Rezepten in diesem Jahr veröffentlicht. 

So wird es dir leichter fallen, zuckerfrei zu werden, auch wenn deine Familie nicht mitmacht.

„Jetzt ist’s auch egal!“

Vielleicht kennst du auch diese Situation: Du hattest dir eigentlich vorgenommen, eine Zeitlang keinen raffinierten Zucker zu essen. Aber dann ist es doch passiert: Du hast ein Stück Kuchen oder eine Kugel Eis gegessen.

Und dann sagst du dir: „Ach, jetzt ist‘s auch egal!“ und stopfst weiter Süßigkeiten in dich rein. Im Prinzip kennst du nur „alles oder nichts“. Und das kann nicht nur ziemlich frustrierend sein, sondern ist noch dazu ziemlich ungesund.

Ich kenne diesen Glaubenssatz auch nur zu gut und hatte ihn früher selbst auch.

Das hat sich inzwischen zum Glück geändert. Denn ich weiß: Es ist völlig in Ordnung, auch mal etwas Süßes zu essen. Danach ist nichts „verloren“ und ich kann im Anschluss einfach wieder zuckerfrei essen.

Entscheidend ist nämlich dass die Balance stimmt: Wenn ich mich weitestgehend gesund und industriezuckerfrei ernähre, ist es völlig in Ordnung, auch mal Schokolade oder ein Eis zu essen. Ich kann mich mit jeder Mahlzeit erneut dafür (oder dagegen) entscheiden, meiner Gesundheit etwas Gutes zu tun – es ist nichts verloren, wenn du ein Stück (oder eine Tafel 😉 ) Schokolade gegessen hast!

Wandle diesen Glaubenssatz also unbedingt in etwas Positives um, falls er dich begleitet: Jeder noch so kleine Schritt zählt und es ist nichts „verloren“, wenn es einmal einen „Vorfall“ gab! 🙂

Hand auf’s Herz!

Und nun: Hand auf’s Herz! Was hält dich noch davon ab, mit der zuckerfreien Ernährung durchzustarten und endlich zuckerfrei zu werden? 

Kommt dir einer dieser Glaubenssätze bekannt vor? Oder sogar mehrere? Oder ist dir beim Lesen vielleicht ein anderer Glaubenssatz, den du mit dir rumträgst, bewusst geworden?

Hinterlasse doch einen Kommentar und teile deine Glaubenssätze in Bezug auf Zucker mit der Community und mir. Ich bin sehr gespannt! Und wenn du jetzt direkt mit der zuckerfreien Ernährung durchstarten möchtest,  hol dir meinen zuckerfreien Wochenplan mitsamt Rezepten und Einkaufsliste für 0 €!

Hannah Frey
Ich bin Hannah Frey, Gesundheitswissenschaftlerin, Bloggerin und Kochbuch- und Ernährungsratgeber-Autorin. Ich helfe dir dabei, dich auch im stressigen Alltag mit wenig Aufwand gesund zu ernähren. Ich möchte dich zu einem gesunden Leben motivieren und inspirieren. Deshalb findest du hier jede Menge schnell zubereitete, einfache und alltagstaugliche Rezepte aus natürlichen Zutaten und ohne raffinierten Zucker – aber mit 100 % Geschmack!

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