Vielleicht hast du es schon mitbekommen: Ich bin momentan (für meine Verhältnisse) viel unterwegs und habe mir überlegt, dir in Form von Städte-Guides daran teilhaben zu lassen. Den Anfang macht die niederländische Hauptstadt. In Amsterdam war ich das letzte Mal während meiner Schulzeit, in der 5. oder 6. Klasse und hatte nur noch wenige Erinnerungen an diese wunderschöne Stadt.
Letzte Woche war es dann an der Zeit, die niederländische Hauptstadt auf Einladung von Ecover erneut zu besuchen. Um 3.30 Uhr klingelte der Wecker und ich machte mich mit meiner lieben Freundin Franzi von Wo geht’s zum Gemüseregal? und von Franzi trifft die Liebe auf den Weg zum Hamburger Flughafen. Um 7.40 Uhr landeten wir in Amsterdam und fuhren erst einmal zu unserem Hotel. Übernachtet haben wir im Conscious Hotel Vondelpark in Amsterdam. Conscious bedeutet ja „bewusst“ und genau das ist das Hotel auch – ein grünes, nachhaltiges, ökologisches Hotel, das gleichzeitig ein super-modernes Designhotel ist.
Den ersten Tag unseres Amsterdam-Aufenthaltes nutzten wir, um die Stadt zu erkunden, bevor wir in der Hotel-Lobby noch ein wenig gearbeitet und einen Teil des Ecover-Teams kennenlernten. Denn Amsterdam ist eine wunderschöne Stadt, in der es viele gesunde Cafés, Geschäfte und Supermärkte gibt. Dazu aber später mehr. Erstaunt haben mich die Menschenmengen, egal, ob in der Innenstadt oder in der Nähe unseres Hotels. Umso mehr wunderte ich mich, dass Amsterdam mit nur ca. 800.000 Einwohnern viel weniger Einwohner hat, als Hamburg. Wahrscheinlich waren viele Touristen unterwegs. Diese sind auch (Mit-) Verantwortlich für das, was mich am meisten schockiert hat: Amsterdam ist zwar eine sehr schöne, aber gleichzeitig auch eine wahnsinnig dreckige Stadt. Überquillende Mülleimer, verdreckte Grachten und Müll an den Fußgängerwegen gehören zum Stadtbild. Damit war Amsterdam prädestiniert für das Event, das am zweiten Tag auf unserem Plan stand: Müllfischen in den Grachten mit Ecover, die ökologische, umweltfreundliche Reinigungsmittel herstellen.
Früh am Morgen des zweiten Tages unseres Amsterdam-Aufenthaltes begannen wir den Tag mit einem „healthy breakfast“, das im Conscious Hotel bis 15 Uhr angeboten wird. Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst mit dem Fahrrad zu Het Grachtenhuis. Fahrrad fährt in Amsterdam ja jeder – erstaunlicherweise trägt niemand einen Helm. Wirklich niemand. Nicht mal Kleinkinder, die von ihren Eltern durch die Gegend kutschiert werden – auch das fand ich fast so erschreckend wie die Müllberge. Am Het Grachtenhuis angekommen bekamen wir zunächst Hintergrundinformationen zu Ecover und dem aktuellen Projekt zum Plastikfischen in den Grachten Amsterdams. Das rausgefischte Plastik wird nämlich recycelt und zur Produktion der Verpackungen einer limitierten Ecover-Serie genutzt. Auch das Het Grachtenhuis wurde ganz bewusst als Veranstaltungsort gewählt, denn das Museum setzt sich für den Schutz der Grachten ein. Gemeinsam mit Marius von Plastic Whale fuhren wir nach Vorträgen und Fragerunde mit drei Booten durch die Grachten und sammelten den (Plastik-) Müll aus den Wasserstraßen. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir mit ACHT vollen Müllsäcken wieder am Het Grachtenhuis an. Das Event war wirklich eine tolle Erfahrung und ich werde mich in Zukunft definitiv mehr mit meinem (Plastik-) Müll beschäftigen und versuchen, diesen zu reduzieren!
Nach dem Event traf ich mich mit meinem Mann, der nachgeflogen kam, um das Wochenende mit mir in Amsterdam zu verbringen. Wir haben uns für eine Airbnb-Unterkunft entschieden, die mit „super healthy breakfast“ und einem tollen Designerhaus im Osten von Amsterdam lockte. Auf Instagram habe ich dir bereits gezeigt, welch leckeres Frühstück unsere Gastgeber Kim und Erik für uns zubereitet haben:
Außerdem haben die beiden vorab schon Fahrräder für uns reserviert, mit denen wir die Stadt erkundet haben und außerdem einen Tisch im Restaurant Merkelbach, in dem wir ein leckeres 3-Gänge-Menü mit sehr leckerem Wein und Aperitif bekamen. Das Restaurant hat einen wunderschönem Garten und ist direkt an einem Park gelegen. Und auch das Essen war exzellent! Hier lohnt sich die Fahrt nach Amsterdam-Ost auf jeden Fall, auch wenn du woanders untergekommen bist. Für mich gab es als Hauptspeise einen Salat mit Roter Bete und Haselnüssen. Auch die Bedienungen waren sehr nett, eine von ihnen sprach sogar Deutsch.
Merkelbach
Middenweg 72
1097 BS Amsterdam
Das Café CT Amsterdam – Coffee & Coconuts war ebenfalls eine Empfehlung unserer Airbnb-Gastgeber. Das Café befindet sich im Stadtteil De Pijp (in dem Viertel gibt es allgemein sehr viele Cafés und auch die Heineken-Brauerei befindet sich hier ;-)). Hier gibt es frische Kokosnüsse, verschiedene Smoothies mit Kokosmilch und Kokoswasser (ich hatte einen Grünen Smoothie mit Gurke und Kokoswasser), aber auch ganz viele Kaffeespezialitäten.
CT Amsterdam – Coffee & Coconuts
Ceintuurbaan 282-284
1072 LR Amsterdam
Der Besuch bei Dille & Kamille war für mich obligatorisch. Ich kenne den Laden, der in Amsterdam unweit vom Bahnhof entfernt ist, bereits aus Brügge in Belgien und bin ein wenig traurig darüber, dass es keine deutsche Filiale gibt. Gemeinsam mit Franzi habe ich dort einige Dinge für die Küche gekauft. Das Vinnies, das ebenfalls in der Nähe vom Bahnhof und in der Nähe von Dille & Kamille liegt, ist ein kleines Café mit allerlei leckeren und gesunden Speisen und Getränken.
Vinnies
Haarlemmerstraat 46
1013 ES Amsterdam
Essen haben wir mehrmals im Marqt gekauft – einem sehr stylishen und angesagten Bio-Supermarkt, der gerade in und um Amsterdam expandiert. Besonders gut gefallen hat mir die tolle gesunde Auswahl an „to go“-Gerichten. So konnten wir unser Essen mitnehmen und gemütlich im Hotel bzw. im Vondelpark essen – allerdings war auch hier alles in Plastik verpackt, aber immerhin in recyceltem. Neben der Marqt-Filiale Overtoom, die sich in der Nähe des Concious Hotels befindet, gibt es auch in der Nähe unserer Airbnb-Wohnung eine Filiale. Gleich in der Nähe des Marqt Overtoom befinden sich auch einige nette Interior-Shops wie Friday Next und Coco-Mat.
Marqt Overtoom
Overtoom 21
1054 HA Amsterdam
Außerdem ist auf der gleichen Straße das Raw Food-Café The Alchemist. Von Kokosnüssen zum Trinken über rohen Kuchen und Energy Balls gibt es dort alles, was das „rohe Herz“ begehrt. Der Laden ist etwas alternativer und nicht ganz so modern wie der Marqt, ich fand ihn dennoch sehr nett.
Alchemist Garden
Overtoom 409
1054 JP Amsterdam
Neben leckerem Kaffee und free wifi (was gerade im Ausland ja immer wichtig ist – gerade Amsterdam habe ich diesbezüglich als sehr weit entwickelt erlebt) gibt es in der Koffie Academie auch leckere Snacks wie Müsliriegel – ebenfalls in der Straße „Overtoom“.
Koffie Academie
Overtoom 95
1054 Amsterdam
Haast du Interesse an weiteren Städte-Guides? Welche Städte interessieren dich besonders? Ich freue mich auf dein Feedback und deine Amsterdam-Tipps! Wie man sich ganz grundsätzlich auch auf (Geschäfts-) Reisen gesund ernähren kann, kannst du hier nachlesen.
Danke für die Fotos, liebe Franzi!
18 Kommentare zu „Gesund leben und reisen: Amsterdam Guide“
Jaaaa, bitte mehr davon! 🙂
Ich bin erst vor kurzem durch Zufall auf deine Seite gestoßen und sehr begeistert.
Da ich sowohl beruflich als auch privat sehr oft unterwegs bin, würde ich mich sehr freuen, wenn du noch mehr Städte Berichte bringst.
Gruß
Susanne
Sehr guter Artikel,der auch mir als Veganer gut tut. Mich würde Kopenhagen reizen. Eine sehr schnelle und moderne Stadt. Da ich aber seit Jahrzehnten nicht mehr dort war,bin ich der Verkehrte Tippgeber. Aber vielleicht wäre es was für dich.
Hallo Jörg,
danke dir! In Kopenhagen war ich leider bisher noch nicht, die Stadt steht aber ganz oben auf meiner „Wunschliste“. Vielleicht kann ich diese Reise ja bald realisieren – dann berichte ich in jedem Fall darüber!
Viele Grüße,
Hannah
Mich würden Kopenhagen und Aarhus, aus Deinem Blickwinkel betrachtet, sehr interessieren!
viele Grüße
Hallo Marlies,
ich habe es oben gerade schon geschrieben: Kopenhagen liegt bei mir auch weit vorne, bisher war ich aber leider noch nie dort; in Aarhus auch nicht. Aber vielleicht kann ich beides ja bald umsetzen 🙂
Liebe Grüße,
Hannah
Ohhhh nach deinen Bildern muss ich definitiv mal nach Amsterdam (abgesehen von den Müll-Bergen :)) War bisher noch nie in der Stadt…
Liebst
Kathi
Schöner Artikel, hätte ich letztes Jahr bei meinem Amsterdam-Besuch brauchen können..
Auch wenn es dir vielleicht langweilig erscheint, würde mich ein derartiger Bericht zu Hamburg interessieren. Ich bin ab und zu in HH und kenne die Stadt ein bisschen, aber Tipps zu guten Clean Eating-Cafes, Restaurants, Läden… fände ich schön.
Viele Grüße
Leonie
Hallo Leonie,
das habe ich schon eingeplant, da ich so oft nach Hamburg-Tipps gefragt werde! 🙂
Liebe Grüße,
Hannah
Hallo Hannah,
ich lese deinen Blog sehr gerne, aber jetzt muss ich doch mal kritisch nachfragen: Du wohnst in Hamburg und fliegst dann von Frankfurt/Main aus nach Amsterdam? Das ist doch unheimliche Benzin/Kerosin-Verschwendung! Oder habe ich dein Blog irgendwie falsch verstanden und dir geht es wirklich nur um ein Leben, was für dich/uns jetzt in diesem Augenblick gesund ist? Für mich gehören gesundes Leben und Umweltschutz zusammen. Immerhin leben wir in dieser Umwelt.
Würde mich freuen, deine Meinung dazu zu hören.
Anja
Liebe Anja,
da musst du in der Tat irgendetwas falsch verstanden haben. Ich habe in diesem Beitrag kein einziges Mal Frankfurt am Main erwähnt und habe einfach die Flugstrecke Hamburg – Amsterdam gewählt. Wie du auf Frankfurt kommst, kann ich mir absolut nicht erklären.
Viele Grüße,
Hannah
Entschuldige, da habe ich mich tatsächlich verlesen …
Aber magst du mir trotzdem verraten, wie du zu dem Rest stehst? Aus Hamburg müsste man doch in wenigen Stunden mit dem Zug oder Fernbus in Amsterdam sein. Ich wundere mich, weil du danach von diesem nachhaltigen Hotel erzählst und Plastik aus den Grachten fischst.
Schon klar, dass niemand perfekt ist und dass man sich nicht immer richtig verhalten kann. Ich möchte dich auch nicht angreifen. Für mich passt das einfach nicht zusammen und du kommentierst den Flug auch nicht. Daher interessiert mich, warum du das Flugzeug für die Anreise gewählt hast.
Liebe Anja,
als Reisebegleitung von Hannah möchte ich dazu gern etwas schreiben. 🙂
NEIN, wir wären nicht in ein paar Stunden in Amsterdam gewesen. Wir hätten mehrmals umsteigen müssen und wäre min. 6 Stunden unterwegs gewesen. Hannah und ich sind selbstständig und gerade ist unser Terminkalender voll bis oben hin. Ein paar Stunden mehr Zeit oder auch weniger Zeit machen bei uns SEHR viel aus und wenn es nur der Stressfaktor ist.
JA man kann nicht immer alles richtig machen, vor allem dann nicht, wenn man mal in sich selbst horcht und schaut was stressfreier für einen selbst ist. Da muss man manchmal egoistischer entscheiden als es anderen lieb ist.
Fakt ist, die Flüge haben Hannah und mir gut getan und uns viel Stress genommen. Zusätzlich haben wir – neben unserer eh schon vegetarisch / veganen Ernährung – ein bisschen gutes getan in Amsterdam.
Hast du heut schon ein Steak oder Wurst gegessen? Falls ja, Glückwunsch du hast unseren Flug mit Anti-Umweltschutz übertroffen. 😉 Das ist jetzt zwar ein krasses Beispiel, aber genau so ist es eben.
Manchmal sind es auch die viel kleineren Dinge, die eine viel größere Auswirkung haben.
Franzis Worte kann ich so nur unterschreiben. In diesem Fall stehen einfach die „Stressfreiheit“ und der Zeitfaktor im Vordergrund. Zumal es ja Auslegungssache ist, was „richtiges“ Verhalten ist, und was nicht – darüber vermag ich mir kein Urteil zu fällen! 🙂 Ich habe nicht den Anspruch an mich „perfekt“ zu sein (was immer das sein mag). Trotzdem tue ich viel „Gutes“ (ob für die Umwelt, andere Menschen etc.), ohne dass es irgendjemand mitbekommt, weil ich hier nicht darüber schreibe. Genauso wie ich das nicht in den Vordergrund stelle, denke ich auch nicht, dass ich einen Flug als meine gewählte Form der Fortbewegung (die vom Veranstalter für uns gebucht wurde) kommentieren muss. 🙂
Hallo ….sehr schöner Artikel über Amsterdam..kriege richtig Lust die Stadt zu erkunden…Mich würde ein Reisebericht über Lissabon sehr interessieren…
Deine Seite ist spitze !!!
Dass du „Müllberge“ gesehen hast, liegt daran dass es hier zumindest in der Innenstadt keine Mülltonnen gibt. In den meisten älteren Häusern und Straßen wäre sowieso kein Platz dafür. Der Müll wird in Säcken 2 mal die Woche morgens an die Straße gestellt und dann abgeholt. Die „Müllberge“ die du fotografiert hast, sind also nur ein Problem von wenigen Stunden 🙂
Im Gegenteil, ich empfinde Amsterdam eigentlich als eine sehr saubere Stadt. Nur was so in die Kanäle fällt, das ist halt schwierig zu kontrolllieren – angeblich werden hier auch im Jahr 15,000 Fahrräder aus den Grachten gefischt.
Viele Grüße aus Amsterdam!
Die „Müllberge“ die du fotografiert hast, sind also nur ein Problem von wenigen Stunden 🙂
Der Müll wird von den meisten Leuten schon am Abend vorher rausgestellt und liegt dann oft über 12h auf der Straße, und das 2mal in der Woche. Dort landen auch Sachen die eigentlich zum Sperrmüll gehören wie Sofas oder Matratzen die nicht abgeholt werden und dann dort noch länger liegen. In der Innenstadt kommt noch der Müll der Millionen Touristen dazu.
Hallo Gregor,
danke für den Hinweis! 🙂
Liebe Grüße,
Hannah