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Hirse ist auch ein Getreide. Warum kommt Hirse in Phase 1 vor? Und warum kommen Pseudogetreide, die ebenfalls Stärke enthalten, vor?

Genau wie Weizen, Dinkel und Co. ist auch Hirse ein Getreide. Mit einem Unterschied: Hirse ist glutenfrei, genau wie die Pseudogetreide Quinoa, Amarant und Buchweizen. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in großen Mengen in Weizen und Dinkel vorkommt und bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen kann (viele Informationen dazu findet ihr beispielsweise in den Büchern „Darm mit Charme“* und „Weizenwampe“*). Grundsätzlich müssen gesunde Menschen (ohne Zöliakie bzw. Glutenunverträglichkeit) nicht auf Gluten verzichten. Unsere modern gezüchteten Weizensorten enthalten aber mehr Gluten als früher, sind dadurch ertragreicher, resistenter und verfügen über bessere Backeigenschaften. Zudem wird Gluten zahlreichen Fertiggerichten, Süßigkeiten und Desserts zugesetzt, beispielsweise zur Wasserbindung, Stabilisierung oder als Trägerstoff für Aromen. Folglich nehmen wir mehr Gluten auf als uns wohlmöglich gut tut. Um diesen gesteigerten Verzehr von glutenhaltigen Nahrungsmitteln entgegenzuwirken, bietet sich neben Quinoa, Amarant und Buchweizen auch Hirse als gute Alternative an.

Hinzu kommt, dass viele von uns ja gerne Brot und Backwaren, Pizza und Nudeln essen – die für gewöhnlich aus Getreide (meist Weizen) hergestellt werden. Im Rahmen der „Zuckerfrei“-Challenge möchte ich dich anregen, deiner Ernährung einen „neuen Dreh“ zu geben. Also eben nicht immer klassisches Brot, Pizza, Nudeln aus Weizen zu essen, sondern sich bewusst mal an andere Lebensmittel zu wagen und mit Hirse, Quinoa, Buchweizen und Amarant zu arbeiten. Als Alternative für Nudel- und Brot-Liebhaber gibt es im Buch Rezepte wie den Quinoa-Kaiserschmarrn (Seite 48), den Quinoa-Flammkuchen (Seite 91) oder den Porridge aus Hirse (Seite 46). Und wer gar nicht auf sein morgendliches Brot verzichten kann oder möchte, bereitet alternativ beispielsweise das glutenfreie Kokos-Brot mit Frischkäse aus meinem Buch „Coconut Cooking“* zu.

Mein Ziel war also auch, dass du dich gegenüber „unbekannten“ Lebensmitteln weiter öffnest, die neben Vollkorngetreide ebenfalls über ein sehr gutes Nährwert-Profil verfügen. Generell ist (Vollkorn-) Getreide für Menschen ohne Glutenunverträglichkeit ja nicht schlecht – solange es maßvoll, im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung konsumiert wird. Wer nicht auf (Vollkorn-) Getreide verzichten kann oder möchte, steigt einfach in Phase 2 der „Zuckerfrei“-Challenge ein – das Konzept ist gar nicht „engstirnig“ gedacht, sondern kann einfach an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.